Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass ein Pärchen mit 150k zvE das Elterngeld tatsächlich nicht nötig hat. Insofern ist eine Abschaffung der Förderung begrüßenswert, denn es mindert die Staatsausgaben. Das ist allerdings nur recht begrenzt der Fall. Bei maximal 25k Elterngeld und 60k Familien sprechen wir hier von 1,5 Milliarden Euro. Ob jedes Jahr diese 60k Familien rausfallen, kann natürlich niemand sagen.
Der Punkt der Gleichstellung wird ja im Artikel angesprochen, das ist tatsächlich sehr ungeschickt an der Situation.
Leider sprechen sie nicht die Generationengerechtigkeit an. Während die Rentenkasse stetig wegen versicherungsfremder Leistungen aus dem Staatshaushalt unterstützt werden muss, wird jetzt an der jüngeren Generation gespart.
Der kurze Vorlauf ist auch ein bisschen bedrückend. Sicherlich ist das für diese Familien verkraftbar, aber sorgt ebenfalls sicherlich nicht gerade für Freudensprünge, wenn man eigentlich mit dem Geld gerechnet hatte. Vielleicht ist aber auch irgendeine Übergangsfrist geplant, die nur nicht erwähnt wird, bisher gibt es ja noch keinen großartigen Gesetzestext.
Hier auch nochmal als Archive-Link.
So wie ich das verstehe würde das an dem 1.1.2024 in Kraft treten, und damit meine Frau und mich betreffen. Wir haben mit den Geld „gerechnet“, bzw. unsere Elternzeit Planung nach der Elterngeld gerichtet. Ist jetzt nicht so schlimm aber ein bisschen Planungssicherheit wäre ja nett. Man kann sich schon Fragen warum meine Frau versucht Bezog und Privates unter einen Hut zu bringen und obendrein hohe KiTa Gebühren bezahlt, wenn sie einfach zuhause bleiben könnte. Ich kann verstehen, dass man mit 150k zvE nicht bedürftig aussieht, aber es macht einen auch noch lange nicht reich, und Leistungen für die hohen Steuern zu erwarten ist ja irgendwo auch nur fair.
Ja, das kann ich voll verstehen.
Ich denke, da ist damals schon was schief gelaufen bei der Kommunikation. Mir war zB gar nicht bewusst, dass es eine Obergrenze für das Elterngeld gibt, ab dem keins mehr gezahlt wird.
Wäre das präsenter, würde das Elterngeld weniger wie eine „Leistung“ und mehr wie eine „Unterstützung“ anfühlen. Niemand mit nem passablen Einkommen beschwert sich ja ernsthäft darüber, dass er kein Bürgergeld bekommt.
Ich gebe Dir Recht. Das Elterngeld ist sehr intransparent, bei unserem erstenKind haben wir mehrere Abende darein investiert das zu verstehen und die Implikationen für verschiedene Teilzeitmodelle zu verstehen. Meine Kritik ist am Ende, dass es eine Unterstützung für die Gleichstellung ist, und damit (einigermaßen) unabhängig vom Einkommen, und keine Unterstützung für sozial Schwächere.
Sie haben das gleiche Problem bei kranken Kindern. Ich bin über der Beitrag-Bemessungsgrenze, meine Frau nicht, also muss Sie uns auf unsere kranken Kinder aufpassen. Nicht gerade gut für ihre Karriere. Jetzt bei dem Elterngeld das Gleiche. Auf der einen Seite will die Regierung Frauen in Vorständen, auf der anderen Seite so was…
Eine Gegenleistung für eine Steuer zu erwarten, widerspricht irgendwie der Definition des Wortes Steuer. Gäbe es eine Gegenleistung, wäre es ja eine Gebühr.
Ich gebe Dir Recht, es ist nicht sehr glücklich formuliert. Man kann für sein Steuergeld keine konkrete Leistung erwarten. Wohl aber, dass das Geld im Sinne der Solidargemeinschaft eingesetzt wird. Im speziellen hier für die Gleichstellung.
Mein Argument ist, dass auch Familien mit höheren Einkommen mehr Gleichstellung gebrauchen können und vom Elterngeld profitieren. Eine Kürzung der Leistung für besser Verdienende scheint mir nicht zielführend.
Die Politik will mehr Frauen in Vorständen, Manager Positionen und Professuren. So klappt das nicht.
Die Politik “will” aber auch etwas gegen dem Klimawandel unternehmen. Tut sie aber nicht.