„Wie viel Zeit haben wir für die Klausur?“
„Das darf ich nicht sagen, das musst du selber wissen“
5 Minuten später. Zack! Klausur abnehmen, fertig.
Ehrlicherweise muss man sagen, dass vorne auf dem Deckblatt immer die Bearbeitungsdauer steht, den Startzeitpunkt wir dann anschreiben und neben der Tafel ne große Uhr hängt. Trotzdem kommt die Frage aber in jeder zweiten Klausur.
“Darf ich mal kacken?”
“Nein”
Damals in meinem Physikstudium war das bei mir als Aufsicht auch mal so. Hab dann den Prof rangeholt, er halt nachgedacht, ist nach vorne an die Tafel gegangen und hat den Studierenden dann die Aufgabenstellung nochmal präzisiert und ne Relation angeschrieben, die notwendig war.
Da hatte der Übungsgruppenleiter und Klausurersteller die Aufgabe extra so gemacht, dass nur diejenigen, welche die Relation auswendig kennen, die Aufgabe auch bearbeiten können (so als 1.0 Aufgabe für eine eh schon leichte Klausur), und der Prof war so “Nööö, das kann man schonmal vergessen obwohl die in der Vorlesung mindestens 5 und in den Übungen Dutzende mal verwendet wurde”.
Hach ja. Chillige Uni Zeit.
Wissensabfrage ist sowieso sinnfrei
Für ne 1,0 Aufgabe finde ich kann man es schon machen. Damit siebt man wirklich die Leute aus, die entweder sehr sehr gut gelernt haben oder sich so viel damit beschäftigt haben, dass sie es durch reines Anwenden verinnerlicht haben.
Aber yeah, ansonsten gehört sich sowas nicht.
Was soll man denn sonst in der Klausur abfragen? Unwissen?
Können
Unironisch: citation needed.
Gerade in Technik und Naturwissenschaften sind die Klausuren maximal weit von der eigentlichen Arbeit entfernt. Man arbeitet nie allein, hat immer alle Nachschlagewerke zur Hand und kann häufig sogar einen Prof/Betreuer/Chef fragen wenn man nicht weiter weiß.
Es kommt eigentlich nur darauf an ob man mit dem Material arbeiten kann und tatsächlich Output liefert.
Und überhaupt nicht ob man etwas auswendig weiß.
Eine Klausur testet dein Wissen/Können bzgl. eines akademischen Fachs ab, und hat erstmal nichts mit dem Arbeitsleben zu tun. Wieso du da jetzt den Bezug herstellst ist mir unklar.
Nein, die Klausuren fragen eben genau nicht das Können ab, das ist ja gerade der Punkt.
Sie fragen NUR Wissen ab, und zwar Wissen, das man in jeder Literatur findet und damit für jeden Beruf, auch akademische, eigentlich trivial ist.
Der Unterschied zwischen Wissen und Können ist Haarspalterei. Eine Methode anwenden zu können heißt implizit zu wissen, wie man sie anwenden kann. Es gibt Graduierungen wie wichtig manches Wissen ist, aber die sind Kontext spezifisch, und rein praktisch muss man als Prüfer irgendwo den Cutoff machen was verlangt, und was gegeben wird.
Und wenn Nachschlagen von Wissen trivial ist (was es natürlich nicht ist, selbst bevor Google zu SEO Spam verkommen ist), könnten wir akademische Abschlüsse auch ganz abschaffen. Das ist aber natürlich Blödsinn, jemand mit tiefem und breitem Wissen arbeitet sehr viel effizienter als jemand der alles nachschlagen muss.
Ich glaube aber irgendwie das du da befangen bist, wenn du “man als Prüfer” schreibst.
Es hat schon seinen Grund das ich unironisch eine Quelle haben wollte und nicht einfach nur deine Meinung.
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TAS Enterprise Computer