Wie bei jedem Bericht über Inflation wird nicht deutlich dass es um Vorjahresmonatsvergleiche gilt:
Wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte, sank die sogenannte Geldmenge M3 im Juli überraschend um 0,4 Prozent
Tatsächlich sinkt die Geldmenge schon seit September Monat um Monat, siehe:
https://tradingeconomics.com/euro-area/money-supply-m3
Der Satz
Im Juni war die Geldmenge M3 noch um 0,6 Prozent gewachsen.
Ist also irreführend.
Was ich auch schwach finde: es soll den Zusammenhang
Die Geldmenge spiegelt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen und gilt daher als Indikator der künftigen Inflationsentwicklung
Geben. Aber wie sieht der genau aus. Wieso haben wir 6,2% Inflation, aber - 0,4% Geldmenge im Vorjahresmonatsvergleich. Wie sieht die Formel aus die den Zusammenhang beschreibt? Kann man das überhaupt aus der Geldmenge ablesen. Oder ist nicht beides vom Zinssatz abhängig. Also, zusammengefasst: Sind Inflation und Geldmenge nur korreliert oder bedingt das eine das andere. Naja. Was haltet ihr davon?
Ich kann dir deine Frage leider nicht beantworten. Wollte nur anmerken, dass man den Tagesschaumeldungen, wenn es um den Wirtschaftsteil und Finanzen geht, nur bedingt Kompetenz zu rechnen kann. Da haben die Journalisten schon einige Zahlendreher geleistet.
Dass die Inflation direkt durch die Geldmenge beeinflusst wird ist, so Sauer, falsch.
Damit aus viel Geld viel Inflation wird braucht es mehr. Schau dir mal diesen Talk an https://m.youtube.com/watch?v=tmsYbU75dRc
Zu deiner Frage: die Geldmenge wird maßgeblich durch die Geldschöpfung bei der Kreditvergabe beeinflusst. Wenn wegen hoher Zinsen weniger Kredite angefragt werden (siehe Bauwirtschaft), dann schrumpft die Geldmenge, weil alte Kredite getilgt werden, ohne dass neue ausgegeben werden.
Tja, die Berichterstattung zu dem Thema ist so unklar, dass selbst die Redakteure nicht mehr durchblicken. Kein Vorwurf, ich hätte als Journalist auch andere Vorlieben als monatliche solche presse-dumps zu verwursten.