Ist euch mal aufgefallen, wie wir nicht mehr von IT-Experten sondern IT-Fachkräften sprechen. Eine Fachkraft ist lt Wikipedia “eine Arbeitskraft […], die eine gewerbliche, pflegerische, kaufmännische oder technische Berufsausbildung, vor allem im Rahmen des dualen Systems oder an einer Fachschule, erfolgreich absolviert hat.” Ein Fachkraft ist also jemand mit abgeschlossener Ausbildung, eine Stufe über einem ungelernten Arbeiter.
Wer so spricht, sieht Kostenfaktoren. Der Drucker geht nicht, hol mal ne Fachkraft. Die IT-Fachkraft soll das Kabel wieder einstecken, dass die Putz-Fachkraft herausgezogen hat.
Das ist die Preisklasse. Natürlich finden die niemanden.
Die suchen nicht den Top-Informatiker mit entsprechendem Gehalt und Aufgaben.
Natürlich sind die guten Leute auch knapp, das liegt in der Natur der Sache. Auch hier vermute ich, dass die Nachwuchsprobleme zum Teil an der Fachkräftisierung (schöne Wortkreation) des Berufsstandes liegt. Weil man z.B. den Programmierer auf der untersten Hierachieebene am Ende einer Befehlskette parkt, ist die (schwierige) technische Ausbildung weniger attraktiv als Studiengänge und Einstiegsjobs, die direkter an eine Managementaufgabe heranführen.
Die Konsequenz ist ein struktureller Wissensgap. Ich schreib hier nicht offen über meine Arbeitgeber, aber es gibt IT-Abteilungen ohne jegliche IT-Kompetenz. Da sind die alten Hasen, die kennen “Ihr” System, ein kommerzielles Produkt, für das der Hersteller seit 10 Jahren keine Updates mehr liefert; die jungen Manager mit akademischen Abschluss (aber nicht Informatik und ohne praktische Erfahrung); und die Generalisten, oft Quereinsteiger, die gelernt haben sich durchzuwurschteln. So ein Laden funktioniert, ist aber nicht anschlussfähig. Natürlich spricht da auch niemand richtig Englisch. Da kannst Du nicht einfach ein paar Software-Entwickler anwerben.
Aber ich bin abgeschweift. Wir waren beim Wissensgap. Das Konzept “Fachkraft” (in dualer Ausbildung) braucht zwei Säulen, einen schulischen Teil, in dem gewisse Standards gelehrt werden, und einen betrieblichen Teil, in dem Wissen weitergegeben wird. Das funktioniert nicht, wenn man als Gesellschaft und Unternehmen den Anschluss längst verloren hat.
Ich kann vieles, aber ich kann bestimmt keine 15-jährige Hauptschüler:in, die nicht intrinsisch motiviert ist, ausbilden. Ich, Akademiker, 100% Alman. Keine Chance.
Hallo Kollege, wusste gar nicht, dass Du auch hier arbeitest. Du hast aber noch die Fachabteilungen vergessen, die sich standhaft weigern, sich mit technischen Themen auch nur auf allgemeiner Ebene mal auseinander zu setzen. es wird halt eine Lösung gefordert. Wenn man dann aber eine genauere Beschreibung des Problems einfordert, blickt man nur in leere Gesichter.
Bin Berater und das ist überall so. Irgendwann kauft man dann so Leute wie mich ein weil nix mehr geht und wir fressen dann alles auf was der Laden noch an Geld hatte. Sind auch immer wieder genau die gleichen Probleme die man antrifft.
Jetzt kann man sagen, klar, ich gehe ja auch nur da hin wo es Probleme gibt, aber wir haben tausende Mitarbeiter in der Beratung und davon ist ja auch nicht jeder top.
Sehe auch nicht wie man da wieder raus kommt. Aber man versteht zumindest warum jede App und jeder Service mittlerweile so miese Qualität hat und ständig neu entwickelt wird.
So schließt sich auch der Kreis. Es gibt schon Leute, aber die gehen halt zu den Beratungen, Dienstleistern und Outsourcing-Buden.
warum jede App und jeder Service mittlerweile so miese Qualität hat und ständig neu entwickelt wird
Das ist wsl ein ganzes weiteres thema an sich.
Aber vorallem aus programmen die von firmen/staatsnahen betrieben kommen frag ich mich, warum immer alles neu?
Jedes jahr neues update, neue oberfläche dinge fallen weg. Oder werden ganz anders neu aufgebaut.
Das schaut für mich eher nach hit or miss als nach langfristiger planung aus.
Schon klar das es schwieriger ist etwas zu erweitern und erhalten und dann zu verbessern. Als von grundauf neu zu machen. Aber das kann auf dauer doch nicht die lösung sein?
Ich denke das Problem kommt daher wie Manager denken und ihre Reputation verbessern.
“Hat 5 Projekte zur Entwicklung und Rollout einer neuer Software abgeschlossen” klingt nach mehr, als “hat eine Software stets gut up to date gehalten.”
Dazu kommen Sachen, wie das man “alles neu” Kunden viel besser verkaufen kann als “läuft trotz zahlreicher Updates im Unterbau zuverlässig und sicher weiter.”
Ich hatte eine Vorlesung Einführung für Wirtschaftsinformatik. Der Prof. war maximaler BWLer und hat Themen wie Blockchain und Metaversen als die große Trends unserer Zeit gesehen… Entweder hab ich was verpasst, oder in dem Fach läuft man so an der Realität vorbei.
Hätte er AI gesagt. Das ist wenigstens ein Trendthema was wohl oder übel wirklich ein großes Ding wird. Bei der Bild will man scheinbar schon alle Schreiblinge durch AI ersetzen.
von künstlichen Intelligenzen hat er auch gesprochen. Auch witzig, dass da der deutsche Begriff genutzt wurde, aber die Blockchain dann nicht zur Blockkette wurde.
Allgemein war es eine grausame Vermischung von Englisch und Deutsch. Naturlich sind es enterprise Relationship und Supply Chain Management-Systeme. Die Netzwerkinfrastrukur hat aber eine Datenübertragunsgschicht und eine Datenendeinrichtung.
Dazu kommen Sachen, wie das man “alles neu” Kunden viel besser verkaufen kann als “läuft trotz zahlreicher Updates im Unterbau zuverlässig und sicher weiter.”
Da würde ich widersprechen, wobei meine sample size sehr klein ist. Ich kenne das eher so, dass keiner Lust hat sich um IT zu kümmern. Also soll da einmal einer kommen, das einrichten und dann läuft das am besten für 20 Jahre ohne, dass man irgendwas machen muss
Für die Fachbereiche ja. Für Vertrieb und Einkauf ist jeder neuer Vertrag eine neue Chance einen Bonus zu kassieren. Ebenso kann sich das Management nicht so sehr feiern, weil es ja wieder voll den erfolgreichen Release geschafft hat.
Die Typen, die ein Druckerkabel reinstecken können und Windows neu aufsetzen können, die findet man haufenweise. Auch auf dem Junior-Niveau ist der Markt total überflutet.
Aber sobald es an die Stufe über Junior geht, wirds ziemlich schnell mau.
deleted by creator
Es ist vor allem auch immer albern die Erfahrung in Jahren auszudrücken. Ich hab vor 2 Jahren für ein paar Monate in einer Firma ausgeholfen, die noch AngularJS verwendet haben, also wirklich das alte Angular 1.x. Bevor ich da angefangen habe, hatte ich noch nie was damit gemacht, als ich gegangen bin, konnte ich es besser als jeder andere aus dem Team. Es ist einfach viel wichtiger, dass die Basics sitzen und dass man mit Dokumentationen gut umgehen kann, als dass man 5 Jahre lang immer wieder die gleichen grundlegenden Features falsch verwendet hat.
Genauso kenne ich auch etliche Entwickler, die zwar auf dem Papier 15 Jahre und mehr C++ Erfahrung haben, aber von den ganzen C++0x und neuer Sachen praktisch keine Ahnung haben
Und das ganze natürlich zum Einsteigergehalt.
Kombiniert mit Obstkorb, attraktive Büros, Homeoffice möglich (max. 2 Tage/Monat) und familiäres Betriebsklima.
Und bitte nicht mehr als 20% über Mindestlohn wenn möglich
Und dann wir gemeckert, dass das Bürgergeld zu hoch ist und niemand mehr arbeiten will.
Währenddessen hat nicht ein Unternehmen in meiner Gegend Interesse an Quereinsteigern ohne Studium im IT-Bereich. Ich betrachte mich definitiv als überdurchschnittlich (Computer) technisch versiert, kann von Einrichtung bis Konfiguration und Montage alles selbst, habe auch selbstständig diverse mods für games geschrieben (und davor, gelernt zu modden). Bin also generell versiert und in der Lage mir Wissen anzueignen falls notwendig.
Trotzdem gibt mir keiner auch nur die Gelegenheit zum Probearbeiten, sucht aber seit 6+ Monaten für die gleichen Stellen.
Aus meiner Erfahrung scheitern Quereinsteiger oft daran, dass sie nichts zum Vorzeigen haben. Das müssen aber nicht Abschlüsse sein.
Wenn du ein cooles Projekt bastelst und auf Github stellst, oder bei irgendeinem Projekt auf Github mitarbeitest, erhöht das deine Chancen enorm. Muss nix Großes oder Geniales sein. Es muss nur irgendwas sein, das zeigt, du siehst ein Problem und kannst dir eine Lösung dafür basteln.
Quelle: Ich war oft genug auf der anderen Seite des Bewerbungsprozesses (als technischer Beisitzer) und weiß deswegen, was die Firmen sich wünschen.
deleted by creator
Kleiner Tipp: schaff dir Methodik und Werkzeuge drauf, beides quelloffen als Wissen oder Software verfügbar. 90% der Quereinsteiger scheitern daran, dass sie zwar irgendwie halbwegs programmieren können, aber den Rest nicht (Teamarbeit, Workflow, eigenständige Organisation, Dokumentation lesen und schreiben, Nutzung gängiger Werkzeuge) und der ist mindestens genauso wichtig.
Quelle: ich, ehemaliger Quereinsteiger
schaff dir Methodik und Werkzeuge drauf,
Und wo lernt man das?
Teamarbeit
Sagst du ja selber, in einem Team.
Ich bin auch genau der Typ Quereinsteiger, den Du beschreibst. Ich hab das halt in meinem ersten Job gelernt.
Ja, sehr viele Tools sind Open Source; manche aber auch kommerziell. In beiden Fällen ist es nicht leicht, das alleine im Keller zu lernen; weil du ja keinen Bedarf hast für das große Werkzeug. Und dann unterscheiden sich die Unternehmen eben doch in Ihrer Methodik und den Tools; von außen ist das schwer zu erraten. Deswegen bleiben viele ja auch in ihrer Nische (ein Ökosystem, eine Programmsprache, ein Betriebssystem, eine Branche, eine Cloud). Nicht weil das lernen der Technologie ein riesiges Hindernis wäre, sondern weil es einfach ist einen Job zu finden, wenn man dieselbe Sprache spricht.
Ich würde OP einen anderen Tipp: Ein Skill genügt für den Einstieg. Wenn ein Unternehmen einen Windows-Admin sucht (egal was für fancy buzzwords in der Stellenbeschreibung stehen) und du kannst das oder auch nur überzeugend darlegst, dass du dich einarbeitest, dann hast du gute Chancen.
Du musst nur herauslesen, was sie wirklich suchen. Oft ist der Bedarf gar nicht so groß; man hat halt ein paar offene Stellen, dass man jammern kann. Ne Chef, du bekommst keinen neuen Laptop; da haben wir keine Kappa für.
Und wo lernt man das?
Hab ich doch gesagt: beides quelloffen als Wissen oder Software verfügbar. Ich hätte noch “im Internet” dazuschreiben können, aber ich dachte, das ist selbsterklärend.
Und dann unterscheiden sich die Unternehmen eben doch in Ihrer Methodik und den Tools
Das kann ich so überhaupt nicht bestätigen. Gerade die großen Unternehmen sind extrem konservativ und nutzen nur die gängigstens Sachen. Mir kommt es nur selten unter, dass ich hier exotische Werkzeuge oder Frameworks im Einsatz sehe und ich arbeite mit mehreren Konzernen völlig unterschiedlicher Herkunft zusammen.
Deswegen bleiben viele ja auch in ihrer Nische (ein Ökosystem, eine Programmsprache, ein Betriebssystem, eine Branche, eine Cloud).
Das tun sie meiner Meinung nach eher deshalb, weil die Felder heutzutage so groß und fragmentiert geworden sind. Es ist einfach viel zu viel, als dass man noch “alles” können könnte und eine Spezialisierung ist immer sinnvoll. Ist ja nicht so, dass Leute mit irgendeiner offiziellen Berufsqualifikation das weniger machen würden.
Nicht weil das lernen der Technologie ein riesiges Hindernis wäre, sondern weil es einfach ist einen Job zu finden, wenn man dieselbe Sprache spricht.
Doch. Gerade mit wenig Wissen über allgemeingültige Strukturen, das man schnell auf neue Domänen anwenden und somit diese effizienter erschließen kann (aka Fachwissen), ist das Lernen von neuen Technologien eine nicht zu unterschätzende Herausforderung. Qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse sind eine Merkmal, das üblicherweise nicht gerade in Hülle und Fülle auftritt, wenn man eine Materie nicht gut für sich erschlossen hat.
Ich würde OP einen anderen Tipp: Ein Skill genügt für den Einstieg. Wenn ein Unternehmen einen Windows-Admin sucht (egal was für fancy buzzwords in der Stellenbeschreibung stehen) und du kannst das oder auch nur überzeugend darlegst, dass du dich einarbeitest, dann hast du gute Chancen.
Das steht nicht gegen das, was ich sagte. Ich sage ja nur: Lerne den Skill gut und auch die Werkzeuge, die du dafür brauchst.
Oft ist der Bedarf gar nicht so groß
Das halte ich für ein Gerücht.
Dinge die ich (System Administrator / DevOps) in den Raum werfen kann:
Generell unabhängig vom Job:
Git, SQL, Bash / Python, Linux, SSH, PGP, Generell Netzwerke (Wie sie funktionieren und wie man Sie konfiguriert.)
Wenn Windows Management dabei is:
Active Directory
Dann Spezifischer
Software Entwicklung (Nicht mein Bereich kanns nur einschätzen):
CI/CD tools. Eine Gängige IDE (VSCode, JetBrains) sicher nutzen können, “Die Sprache in der die Software Entwicklung stattfindet”. “Speicher Management verstehen”, Algorithmen, Datenstrukturen, “Dokumentation schreiben können”, “Kunden und Kollegen beraten können was falsch läuft”, Make / CMake, “Wie funktioniert eine CPU”
Praktisch, schreibe eine kleine Anwendung passend zum Bereich: z.B was Graphisches bei einer Videospielfirma oder einen Datums umrechner für einen Mikrocontroller. Und das Ganze dann über CI/CD tools automatisiert bauen lassen.
DevOps:
Docker (!) (Podman sollte OK sein), CI/CD tools, Kubernetes, Ansible, Mehr Linux, Mehr Netzwerke und Mehr Bash, IT-Sicherheit, “ISO 27001 wird nicht schaden aber kann man auch vor Ort sich holen”, Umgang mit VM’s, Datenbanken, bissl Softwareentwicklung (hängt dann von der Stelle ab).
Praktisch: Einen Docker Service aufsetzten, z.B Selber Nextcloud Hosten, einen Reverse Proxy davor packen. Mikro Architekturen ausprobieren.
Das sind so n Paar Dinge die mir eingefallen sind.
Ich bin an vielen der von dir beschriebenen Fronten unterwegs oder unterwegs gewesen in den letzten 20 Jahren. Ja gut, ehrlich gesagt würfelst du da im Bereich Software-Entwicklung ein paar Dinge rein, die nicht immer und überall erforderlich sind. Configure/Make und CMake braucht man überwiegend dann, wenn man mit C/C++ arbeitet (gibt natürlich Ausnahmen). Ich würde das hier lieber ersetzen wollen durch “Toolchain der jeweiligen Umgebung/Sprache”, denn das schließt gleich Maven, Gradle, Webpack und wie sie alle heißen, mit ein. Und das mit dem Kunden beraten ist ja streng genommen schon wieder Consulting, aber naja, wo zieht man da schon eine klare Linie…
Aber dein praktisches Beispiel finde ich gut, das sagt ja nämlich genau, dass man sich auf einen relevanten Bereich fokussieren soll, wenn man sich bewirbt. Dem stimme ich voll zu.
Podman ist ja ein Docker-Replacement. Ich behaupte mal: wer sich mit Podman auskennt, wird schon wissen, wie es mit Docker funktioniert. Man muss ja erstmal überhaupt wissen, weshalb man Podman überhaupt will oder auch nicht. Sonst aber auch hier volle Zustimmung. Ich würde vielleicht noch Monitoring mit dazu stellen wollen, das ist besonders für den Betrieb wichtig.
Ich halte das für keinen guten Rat. Woher nimmst du die Einschätzung, dass 90% der Quereinsteiger an den weichen Computer-Job-Skills scheitern?
Ich spreche nicht von weichen IT-Skills, ganz im Gegenteil. Ich meinte Fachwissen über Standards und standardisierte Werkzeuge. Git ist ein berüchtigtes Beispiel.
dass sie zwar irgendwie halbwegs programmieren können, aber den Rest nicht (Teamarbeit, Workflow, eigenständige Organisation, Dokumentation lesen und schreiben, Nutzung gängiger Werkzeuge)
Gängige Werkzeuge hast du literally zum Schluss einer Liste von weichen Skills genannt und ob gänige Werkzeuge zu beherrschen überhaupt ein harter Skill ist, ist da auch noch lange nicht entschieden. Sei es drum, fassen wir das mal knackig zusammen. Du arbeitest also in einem Unternehmen, das ein Programmiertalent nicht einstellen würde, wenn es keine Git-Erfahrung hat. Wow.
Naja, wenn du das verkürzt darstellen möchtest, wäre das wohl so. In der Realität hab ich das aber nicht gesagt. Weil diese Ebene aber nichts bringt, lass uns gern nochmal darauf eingehen, was ich wirklich gesagt habe, diesmal mit mehr Hintergrund:
Teamarbeit: Kann man in Open Source Projekten erlernen. Hier eignet man sich die nötigen Soft Skills an, um mit anderen zu kollaborieren.
Workflow: Ist für mich vereinfacht gesagt erstmal eine Mischung aus Teamarbeit und Tooling
eigenständige Organisation: Das ist fachübergreifende Kompetenz. Gute Organisation braucht keinen IT-Hintergrund, nützt aber umgekehrt viel vor diesem.
Dokumentation lesen und schreiben: sollte implizit bei vielen der anderen Punkte inbegriffen sein, aber aufgrund der Wichtigkeit guter Arbeitsdokumentation habe ich das nochmal separat angeführt
Nutzung gängiger Werkzeuge: Die Nutzung von git oder ähnlichen Dingen ist für mich ein eindeutiger Hard Skill und lässt sich auch im Vorfeld erlernen.
Und darauf aufbauend nun meine Antwort auf deine Frage: Wenn du dich bei mir bewirbst und noch nie vorher was von Git gehört hast, dann hast du in meinen Augen einige der o.g. Punkte übersprungen und wärst damit in mehrerer Hinsicht a priori aus meiner Position nicht geignet. Du müsstest schon etwas mitbringen, was diesem Manko entgegenwirkt, sonst wäre meine Frage an dich, wie du es geschafft hast, Programmiertalent zu erwerben, ohne dabei jemals Grundvoraussetzungen zu tangieren. Ich habe den Fall aber noch nie erlebt.
Ich will deine Kenntnisse keinesfalls in Abrede stellen, aber es gibt einen großen Unterschied zwischen jemandem mit einem Studium und ohne. Du wirst dank deiner Talente, Auffassungsgabe und Motivation vmtl in nur 1-2 Jahren als Software Entwickler arbeiten, dabei aber unabsichtlich beispielsweise Code mit exponentieller statt linearer Komplexität schreiben. Gewisse Sachen lernt man halt schon nur richtig in einer Schule.
Für gewisse Aufgaben braucht’s halt schon jemanden mit einer fundierten Ausbildung.
Abgesehen davon - die meisten Unternehmen verlangen ein Studium obwohl keines nötig ist. Sehr viele Stellen in der IT sind nicht so anspruchsvoll.
Oh ich bin definitiv nicht gleichwertig qualifiziert mit einem gelernten Programmierer oder Systemadministrator, aber ich bin mir sicher ich kann die meisten computerorientierten Aufgaben besser als ein durchschnittlich qualifizierter Büroangestellter, und wäre auch bereit mich aus- oder fortbilden zu lassen um eventuelle Lücken zu schließen, sofern dann ein anständiger job winkt.
Nur scheint das den Firmen nicht genug zu sein um mich mal “auszuprobieren”, trotz des angeblichen händeringenden Personalmangels.
Bietet dir das Arbeitsamt da keine Kurse an? Mir wollten die damals allen möglichen Kram vor die Füße werfen. War aber auch bei der Bearbeiterin für Akademiker. Wenn nicht, freuen sie sich sicher auch, wenn du aktiv nachfragst, ob sie was in der Richtung für dich haben.
Wenn du im Rhein-Neckar-Raum unterwegs bist, hätte ich einen Tipp für dich.
Danke für das Angebot, aber leider nicht
Nürnberger Ecke? Da hätte ich eventuell wen zur Hand. Quereinsteiger sein ist da eher die Regel als die Ausnahme.
Im Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte verschlechtert sich die Lage schon das zweite Jahr in Folge. 149.000 Jobs in Deutschland sind inzwischen unbesetzt.
Sie verbessert sich, denn ein größerer Mangel hat ja nicht nur zur Folge, dass höhere Gehälter bezahlt werden, sondern auch dass mit der Arbeitskraft vernünftiger gehaushaltet werden muss und daher tendenziell wichtigere Projekte umgesetzt werden.
Ich würde aber widersprechen. Die Lage hat sich deutlich verschlechtert. Der Markt für Juniors ist absolut geflutet, während gleichzeitig weniger Stellen für Juniors ausgeschrieben werden. Nach meiner Einschätzung werden wechselwillige Seniors aber auch auf eine Überraschung stoßen.
Ich würde aber widersprechen. Die Lage hat sich deutlich verschlechtert. Der Markt für Juniors ist absolut geflutet, während gleichzeitig weniger Stellen für Juniors ausgeschrieben werden. Nach meiner Einschätzung werden wechselwillige Seniors aber auch auf eine Überraschung stoßen.
In welchem Bereich?
Kennst du einen, wo es anders ist?
Die katze beisst sich in den schwanz wenn man die news mitm lehrermangen gegenüberlegt.
Man kann nur hoffen das die kids in eigeninitiative digital versierter werden.
Habe letztens in einer Kommentarspalte auf Lemmy dazu interessante Anekdoten gelesen. Die Aussagen waren, dass viele junge Menschen, insbesondere was den PC betrifft, wieder weniger technisch versiert sind. Die These war, dass viele nur noch das Handy nutzen und da läuft einfach alles. Auch beim PC ist alles viel anwendungsfreundlicher geworden und man muss sich nicht mehr selbst um Problemlösungen kümmern.
Kann ich so bestätigen. Wir haben immer mal wieder Leute für Schul- oder Kurzpraktika da (und wir benutzen die tatsächlich auch nicht nur als billige Arbeitskräfte!). IT-Servicedesk und Onsite-Support.
Viele von denen haben zuhause keinen Computer, und wissen noch nicht mal, was ein Dateisystem ist. Der Witz von damals, dass Leute ihre Dateien “in Word” speichern ist wieder aktuell. Die Jugendlichen speichern ihre Bilder “in WhatsApp”.
Hab ein paar Jungs im Verein PCs zusammengestellt und die durch die Anfänge geführt. Da fehlten bei allen absolute Kernkompetenzen. Ich musste denen quasi erstmal beibringen was ein linker Mausklick ist
Nicht quasi.
“Gehe in das verzeichnis/ordner”
Große leere augen…
“Öffne das Menü”
Auch große leere Augen
Es ist doch egal, ob die Generation im Mittel weniger computeraffin ist. Der relevante Pool, nämlich diejenigen, die sich dafür interessieren oder im Keller groß werden, werden sogar mit mehr Wissen ins Berufsleben starten können, einfach weil es heute so viel besser verfügbar ist.
Naja. Besser wärs wenn das know how im mittel auch steigt.
Die pensionisten die manchen fortschritt bremsen reichen schon.
Man muss nicht junge leute alt machen.
Im eigenen umfeld erlebt.
Ist zwar nicht representativ, aber ja.
Ist komplett egal ob jemand Ordner in Windows und Linux versteht, das ist in 5 minuten gelernt. Die Kommentarspalte hab ich auch gesehen. Voller gatekeeping und früher war alles besser. Steuerberater kreiswichsen auch nicht darüber wie wenige kinder in der schule mit steuern klar kommen.
Klar kann man alles lernen.
Und es geht auch nicht um das ordner/verzeichnis problem.
Es geht um die grundsätzlich niedrige latte an digitaler kompetenz.
Man erwartet sich im jahr 2023 halt auch wirklich digital natives. Der PC ist ein grundwerkzeug.
Früher regte man sich auf wenn wer nicht leserlich schreiben konnte, ist mir heute egal. Anforderungen ändern sich.
Ich verlange nicht das jeder programmieren kann. Aber ich verlange das jeder das grundgerüst besitzt das er programmieren erlernen kann. Und ich mein jz nicht bloß eine x beliebige sprache oder trockene software engineering konzepte.
Das Grundgerüst zum Programmieren erlenen ist logisches Denken und ein Verständnis von Mathematik und Naturwissenschaften/Technik.
Damit hast du dann schon mal die Hälfte der Schüler verloren.
Ich widerspreche dir nicht.
Aber das alles bringt nichts wenn es die person nicht zum computer zieht und er über den black box gedanken nicht hinauskommt.
Ich sehe oftmals keine ambition etwas egal in welche IT richtung zu lernen weil eh alles auf convenience aufgebaut ist.
Aber ja grundsätzlich meinen wir beide wsl teschnisches interesse.
Hab gedacht, alle Feuern gerade und wir ITler müssen uns bei den Gehaltsverhandlungen zurückhalten um überhaupt unsre Jobs zu behalten.
Scheinbar doch nicht.
Wenn du bei einer der Top 100 Firmen oder in den USA arbeitest, ja. Hier weniger.
Die Fortune 500 feuern, und alle kleinen Unternehmen, die bisher keine Fachkräfte abbekommen haben, freuen sich einen Ast ab.
Ne, uns gehts ganz gut, würd ich sagen :-)