Liebe Damen und Herren,
ich bin mit Windows aufgewachsen, aber ertrage extrem viel von den Gängeleien, Idiotien und Fehlentscheidungen Microsofts nicht länger. Ganz zu schweigen von der konstanten Überwachung. Immer wieder habe ich im der Vergangenheit versucht auf Linux Distros umzusteigen. Quasi immer haben mich Programme für die Arbeit, Spiele oder mein fehlendes technisches Verständnis letztlich genötigt wieder den Microsoft-Müll zu installieren. Daher will ich ohne Dual-Boot-Spielchen in naher Zukunft gerne Windows beerdigen und unmittelbar den vollen Wechsel zu Linux vollziehen. Folgende Fragen hätte ich aber noch, wenn jemand so hilfsbereit wäre sie mir zu beantworten:
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Wie gut laufen Spiele (ganz grob gesprochen) auf Linux Systemen und mit viel technischen Tüffteleien muss ich kalkulieren, um sie zum laufen zu bringen? Machen Cheat-Schutz-Progrmme hier v.a. Probleme?
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Wie stark kann ich ein Linux system dahingehend absichern, dass Software vom Drittsnbietern nicht ohne meinen Willen nach Hause telefoniert?
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Welche Ressourcen könntet ihr mir empfehlen, um Linux besser kennenzulernen und seine Funktionsweisen zu verstehen? Ich bin bereit viel zu lesen, anzuschauen und in VMs auszuprobieren.
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Gibt es Distros, die zwar oberflächlich anfängerfreundlich sind, aber mir dennoch erlauben auch tiefer zu experimentieren?
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Könnt ihr mir sonst vielleicht mit nützlichen Hinweisen oder Empfehlungen dienen, die einen Wechsel zu Linux erleichtern?
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Gibt es wesentliche Dinge bei Linux, die mir vor eimem Wechsel zwingend bekannt sein sollten und mit denen ich mich im Vorfeld gründlich beschäftigen sollte.
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Für alle sonstigen Infos wäre ich immer dankbar. Links zu Websiten/Blogs/ Videos nehme ich alle dankend entgegen.
Herzlichen Dank schon vorab für eure Zeit und Mühe. Euer Einsatz mir bei der Bekehrung zu helfen wird von mir sehr gewertschätzt. Hoffentlich sehen wir und bald wieder auf der hellen Seite der Macht.
Edit: Erstmal ganz herzlichen Dank für eure tollen und hilfreichen Antworten.
Pop os plus steam funktioniert bei mir super. Simples interface, tolle Treiberunterstützung, quasi alles direkt nach der Installation.
Bezüglich Spiele, https://www.gamingonlinux.com/ ist eine ziemlich gute Ressource, alle Anleitungen fürs Steam Deck funktionieren quasi analog auf anderen Linux Systemen.
Danke, werde ich mir anschauen!
Spiele sind deutlich weniger problematisch heutzutage, nicht zuletzt wegen dem Steam Deck. Sehr viele Spiele laufen heutzutage ohne Probleme oder Anpassung direkt. Meine Erfahrungen beruhen jedoch rein auf Singleplayer Erfahrungen, bei Multiplayer machen Anticheat Systeme wohl immer wieder Probleme aber dazu kann ich nichts sagen.
Seiten wie https://www.protondb.com/ oder https://appdb.winehq.org/ helfen um sich einen Überblick darüber zu verschaffen wie gut/schlecht bestimmte Spiele unter Linux laufen.
Tools wie Lutris https://lutris.net/ machen die Verwaltung von Spielen unter Linux noch Mal einfacher.
Ich spiele inzwischen fast ausschließlich unter Linux, einzige Ausnahmen sind Starfield und Skyrim. Beide Spiele laufen grundsätzlich problemlos, ich bin nur unfähig den ModOrganizer 2 und all die anderen Tools für ein gemoddetes Spielen ordentlich zum laufen zu bekommen unter Linux.
Zu deinem Punkt 4: Ich bin vor kurzem von Windows 11 auch weg. Habe Linux Fedora genommen und bin sehr zufrieden. Vieles unter Linux ist ein bisschen kniffliger, aber lohnt sich definitiv. Fedora ist relativ ausgeglichen kommt per Default mit Gnome was ich sehr benutzerfreundlich finde und ganz im Gegensatz zu Ubuntu kommt es kleiner und schneller daher. Sendet auch nichts nach Hause. Gibt einen “App-Store” für Anhänger geht eigentlich alles ohne Konsole.
Als Tipp, es funktioniert fast alle Distributionen auch als Live OS direkt vom USB-Stick ohne was installieren zu müssen. So kann man gut ausprobieren was man am schönsten findet nur die Leistung ist halt deutlich schlechter, weil USB-Stick statt interner Festplatte
- Ganz generell ist der Katalog an Spielen, die unter Linux gut (oder sogar besser laufen) inzwischen ziemlich groß. Suche auf ProtonDB nach deinen Spielen, um einen Eindruck zu bekommen.
- Bei der meisten FOSS (free and open source) Software, insbesondere die aus den offiziellen Paketquellen, ist so eine Absicherung nicht nötig, da sie keine/nur freiwillige opt-in Telemetrie haben. Du kannst dich aber durch eine Firewall oder bei Flatpak-Paketen mit Flatseal weiter absichern.
- Keine Ahnung, ich habe einfach probiert und bei Problemen gesucht.
- Im Kern kann man eigentlich mit allen Linux-Distros experimentieren. Einzig bei immutable Distros sieht es anders aus.
- Siehe 3
- Ja, es ist nicht Windows. Also erwarte nicht, dass es so funktioniert und lass dich darauf ein. Und installiere nicht irgendeinen Müll aus dem Netz (wie bei Windows), sondern benutze den Paketmanager.
- Siehe 3 & 5, ist auch abhängig davon, wie tief du dich mit Linux auseinandersetzen willst.
Ich würde mir tatsächlich gar nicht so riesen Sorgen machen.
Probier eine anfängerfreundliche Distro und benutz sie einfach.Die anderen Kommentare haben deine Fragen schon extrem gut beantwortet, daher hab ich da nichts mehr beizutragen.
Fürn Anfang empfehle ich dir Linux Mint. Das ist sehr anfängerfreundlich und insgesamt sehr angenehm und simpel zu benutzen.
Du kannst da auch gerne bleiben wenn es dir taugt.Ich persönlich finde Mint aber etwas zu monoton und konservativ für meinen Usecase.
Als nächsten Schritt würde ich dir Fedora Silverblue bzw. das Projekt uBlue empfehlen.
Wieso? Was ist das?
- Image-basiertes (“Immutable”) Linux: das “System” und “dein Zeug” ist voneinander entkoppelt und jede Installation da draußen ist gleich
- Bessere Sicherheit und weniger Bugs
- Du kannst extrem einfach den Unterbau wechseln. Wenn du beispielsweise mal eine andere Desktopumgebung (UI) ausprobieren willst, kannst du das ruckzuck mit einem Befehl machen. Das System ist dabei wie neu installiert, deine persönlichen Daten und Apps bleiben aber erhalten. Viele kommen irgendwann in die Phase, jedes Wochenende ihr OS neu zu installieren, und davor will ich dich bewahren…
- Super einfache System-Rollbacks + Updates können nur erfolgreich installiert werden -> dein OS funktioniert IMMER
- Selbstmanagendes System, ohne, dass man sich drum kümmern muss.
- Und viel mehr!
Wie gut laufen Spiele (ganz grob gesprochen) auf Linux Systemen und mit viel technischen Tüffteleien muss ich kalkulieren, um sie zum laufen zu bringen?
Viele Spiele funktionieren einfach so per Steam, protondb ist eine gute Quelle zur Recherche. Anti-Cheat soll wohl teilweise problematisch sein, ist mir bisher bei meinen nicht top-aktuellen Spielen nicht untergekommen.
Wie stark kann ich ein Linux system dahingehend absichern, dass Software vom Drittsnbietern nicht ohne meinen Willen nach Hause telefoniert?
Kommt drauf an, in der Regel will nichts bis sehr sehr wenig nach Hause telefonieren.
Ich bin bereit viel zu lesen, anzuschauen und in VMs auszuprobieren.
Arch Wiki, Debian Wiki und Ubuntu Wiki sind hilfreich. Manchmal auch Foren. Dein Plan viel in VMs zu probieren ist empfehlenswert. Je nachdem wie gründlich du dich einarbeiten willst vielleicht auch Bücher.
Gibt es Distros, die zwar oberflächlich anfängerfreundlich sind, aber mir dennoch erlauben auch tiefer zu experimentieren?
Anfängerfreundlich ist relativ. Alle Oberflächen die ich kenne lassen sich auch von neuen Usern gut erschliessen, so anders ist es nicht. Cinnamon, XFCE, KDE, Gnome, Pantheon (elementaryOS), Cosmic (pop_OS) – probier dich durch. :) Gute und bekannte Distributionen sind Fedora, pop_OS, vielleicht endeavorOS, openSUSE Tumbleweed, Solus, elementaryOS, Debian, Linux Mint. (Keine abschliessende Liste. :)
Basteln kannst du fast überall wie du magst.
Könnt ihr mir sonst vielleicht mit nützlichen Hinweisen oder Empfehlungen dienen, die einen Wechsel zu Linux erleichtern?
Erstmal viel in VMs ausprobieren, dann die liebste Distribution auf eigene SSD installieren, Dualboot erstmal behalten, nach und nach herantasten. Eine gute Community und viel Hilfestellung kann gut sein für den leichteren Einstieg. So schwierig ist es aber imho nicht mehr.
Gibt es wesentliche Dinge bei Linux, die mir vor eimem Wechsel zwingend bekannt sein sollten und mit denen ich mich im Vorfeld gründlich beschäftigen sollte.
Ja, schau mit was du deine momentane Software ersetzen kannst falls nötig. Geduld und Recherche hilft. Es ist nicht schlimm weiterhin auch ein oder mehrere andere Betriebssysteme zu nutzen. Hier und da erfordert die deutschsprachige Übersetzung umdenken. Nvidia Hardware und Rolling Release Distributionen ist wohl manchmal problematisch, genauso wie DRM (Netflix, etc.), neueste und skurille Hardware und Drucker. Oder auch nicht. Englischkenntnisse sind hilfreich bei der Fehlersuche. Mehr fällt mir gerade nicht ein.
Für alle sonstigen Infos wäre ich immer dankbar.
Phoronix für News und Tests als Sammelpunkt ist gut.
Bekehrung
Mach ich nicht. Ein OS und Software generell ist keine Religion.
Auch wenn ich die ganze Kritik über Ubuntu teile und nachvollziehen kann. Einem Einsteiger würde ich dennoch Ubuntu empfehlen, einfach aus dem Grund, da man im Internet am meisten Antworten dazu findet. Würde ich nach “Problem X Linux Mint” suchen, hätte ich weniger Erfolg als mit “Problem X Ubuntu”.
Ich selber bin mit Linux Mint unterwegs.
Aber man kann doch quasi alle Lösungen die für Ubuntu beschrieben werden auch für Mint anwenden. Nur das User-Interface sieht halt anders aus, aber man findet ja alles über die Suchleiste.
Wenn man das weiß, dann ja. Sollte OP nicht abhalten, wegen dem Interesse :)
War mir nicht klar, jetzt weiß ich das Vielen Dank.
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder mit verschiedenen Distros rumprobiert. Für mich ist nur langsam der Punkt erreicht, da will ich Microsoft und ihren Blödsinn maximal vermeiden.
Danke für deine Anmerkung. Ich werde deinen Rat auf jeden Fall berücksichtigten.
- Grob gut. Multiplayer durchwachsen, single player (fast) alles gut. Siehe protonDB
- Also du kannst das super absichern. Ist aber kein richtiger Anwendungsfall für mich, daher schwer zu beurteilen, wie aufwändig das für dich wird.
- Ich finde am wichtigsten ist es, das Dateisystem zu verstehen, da es anders als unter Windows funktioniert. Dazu gibt es gute kurze und lange Tutorials (beide englisch). Auf ubuntuusers.de gibt es auch sehr viele gute Wiki-Artikel zu allem Möglichen nicht nur Ubuntu. Ansonsten probiere es in einer VM aus wenn du dir das zutraust. Da kannst du dann auch unterschiedliche Desktop Environments wie KDE, Gnome oder Xfce testen. Auch wichtig ist der Paketmanager, der sich teilweise unterscheidet.
- Eigentlich alle. Distros sind (einfach formuliert) nur eine Vorauswahl an Software. Du kannst aber prinzipiell alles mit jedem Linux machen. Achte darauf, dir eine große und aktuelle Distros zu holen. Nix Experimentelles und für Privatanwender. Und nicht Ubuntu, die schränken tatsächlich immer mehr ein. Nimm PopOS oder eine Arch-Variante wie Manjaro.
- Klar. Wenn du mehrere Festplatten und Partitionen hast, bspw. eine für Downloads und deine Dokumente, dann kannst du die Partition lassen und einfach einbinden. Das sollte in der Installation abgefragt werden. Außerdem kann das Terminal alles, aber es gibt für fast alles ein Programm mit Benutzeroberfläche. Außerdem kannst du deine Browser daten exportieren, auf einen USB-Stick schmeißen und mitnehmen. Wenn du deine Steam-Bibliothek auf einer extra Partition hast, kannst du sogar die mitnehmen (es klappt dann nur vielleicht nicht alles)
- Dateisystem und Desktop Environments sind zwei der Hauptdinge. Daneben gibt es viele Begriffe, die du lernen wirst, bspw. heißt die Windows-Taste Super(-Taste). Auch haben manche in der Open Source Community ein Problem mit proprietären Treibern, die kann man dann zwar trotzdem installieren, aber es ist teilweise Opt-in. Flatpaks sind ein Distributions-unabhängiger Weg, Software zu installieren. Diese ist dann ein wenig vom restlichen System abgeschnitten. Das hat Vor und Nachteile. Mehr fällt mir dazu grade nicht ein.
- : ubuntuusers.de (wiki + forum) Tech Hut (Youtube) Ansonsten wenn du auf Youtube Tutorials suchst, kannst du folgenden trauen: Chris Titus, JeffGeerling, Explaining Computers Die machen nicht nur das, was du willst, aber die Tutorials sind generell gut.
Zu 4: Von Manjaro würde ich abraten, da die teilweise eigene Repoitories verwenden. Nach eigener Erfahrung kann sich dein System damit mittelfristig sehr leicht selbst zerlegen. Stattdessen würde ich EndeavourOS empfehlen, die Community ist auch sehr hilfreich und du bekommst für jedes Problem eine Antwort.
Von EndeavourOS habe ich schon gelesen. Das kommt auf jeden Fall mit auf meine Recherche-Liste. Danke.
Ja, mit Endeavour kenne ich mich nicht aus und das kommt wohl ohne grafischen Paketmanager. Deshalb wollte ich nicht dazu raten.
Ich sammel jetzt eh erstmal Informationen von Leuten mit mehr Ahnung wie dir, arbeite mich darauf bauend ein und erst dann wechsel ich.
Das wird keine übereilte Sache, sonst ist Ärger vorprogrammiert.
Danke für deine ausführlichen Antworten!
Mal ne Frage zu 3. Ich benutze jetzt seit über 10 Jahren ausschliesslich Linux auf meinen alltagsrechnern und Servern und hab nicht den blassesten Schimmer wie ein Datensystem funktioniert. Wozu soll man ausgerechnet damit anfangen?
Ja, ich meinte das System, wie die Ordner im Wurzelordner (root Ordner) heißen und was die machen. Außerdem, dass Partitionen halt kein neues root Laufwerk kriegen (wie die Festplatten in Windows) sondern im bestehenden Dateisystem eingeordnet werden. Meist passiert das ja im Ordner /mnt, aber man kann ja eine Partition auch unter /home/nutzername/Downloads einbinden, wenn man will.
Ok, da bin ich voll bei dir. Man sollte schon verstehen, was mountpunkte sind, was “alles ist eine Datei” bedeutet und so weiter - aber das Dateisystem an sich ist meinem Verstaendnis nach eben zb. Ext4 und wie das wirklich funktioniert muss man eher nicht verstehen.
Ja, Ordnerstruktur wäre ein besseres Wort gewesen.
Lass dich bei deiner Recherche und Distro-Wahl nicht verunsichern von elitären Kommentaren wie “Ubuntu ist Schrott”, Arch Linux ist das einzig Wahre etc.
Das gleiche gilt bei deiner Wahl des Desktops (Plasma vs Gnome Shell, etc.). Durch die viele Auswahl bilden sich viele Splittergruppen, da wird m.M.n. mehr Wind drum gemacht als sein müsste.Die Distributionen sind im Allgemeinen gar nicht mal so verschieden; mit AppImage und Flatpak lassen sich heute sehr einfach viele apps distrounabhängig installieren. Du kannst nichts grundlegend falsch machen.
So, davon abgesehen: Fuck Ubuntu, Fedora ist geil, Debian ist zeitlos.
Und was mir eben noch eingefallen ist: Nicht über Linux aufregen, wenn deine Hardware nicht ordentlich unterstützt ist. Lieber über den Hardware-Produzenten ärgern. Wir wissen natürlich alle, dass ich über nvidia rede.
Wie gut laufen Spiele (ganz grob gesprochen) auf Linux Systemen
Ziemlich gut. Es wird immer mal wieder was geben, was nicht läuft aber im allgemeinen hab ich gute Erfahrungen. Ich habe z.B. gerade “Death Stranding” über den Epic Game Store (via Lutris) installiert und es läuft problemlos und performant.
Steam gibt es nativ auf Linux und viele Spiele laufen darüber. Einige offiziell unterstützt. Bei anderen muss man unter den Settings/Compatibility einstellen, dass man die unter der Proton-Runtime (Windows Emulation für Spiele) laufen lassen möchte.
und mit viel technischen Tüffteleien muss ich kalkulieren, um sie zum laufen zu bringen?
Im Allgemeinen mit eher weniger. Vielleicht mal eine andere Wine/Proton Version ausprobieren aber ansonsten?!
Machen Cheat-Schutz-Progrmme hier v.a. Probleme?
Ich spiele nur Single-Player aber ich hab gehört, dass es da manchmal wohl Probleme geben soll.
Welche Ressourcen könntet ihr mir empfehlen, um Linux besser kennenzulernen und seine Funktionsweisen zu verstehen? Ich bin bereit viel zu lesen, anzuschauen und in VMs auszuprobieren.
Also Bücher kenne ich keine. Ich denk das beste ist es einfach ernsthaft für einige Zeit in einer VM auszuprobieren und bei Problemen Dr. Internet zu fragen.
Könt ihr mir sonst vielleicht mit nützlichen Hinweisen oder Empfehlungen dienen, die einen Wechsel zu Linux erleichtern?
Nimm eine Distribution, die viele benutzen. Und nimm eine, die einen einfach Zugriff auf Flatpaks bietet. Ubuntu mit seine Snaps ist Schrott.
Gibt es wesentliche Dinge bei Linux, die mir vor eimem Wechsel zwingend bekannt sein sollten und mit denen ich mich im Vorfeld gründlich beschäftigen sollte.
Das allerwichtigste: Die Software, die Du zwingend brauchst, läuft die oder vergleichbares unter Linux. Das muss ja nicht nativ sein Du kannst unter Linux auf Windows in einer VM laufen lassen (z.B. VirtualBox), falls du z.B. zwingend MS-Office brauchst und aus irgendwelchen Gründen nicht LibreOffice nehmen kannst.
Ich würde auch eine Windows-Partition für Dual-Boot behalten. Warum auch nicht? Da ist man auf der sicheren Seite, wenn mal was nicht laufen sollte aber nativ (also nicht in einer VM) laufen muss. Bei mir sind das z.B. ein paar wenige Spiele und Ableton Live.
Für alle sonstigen Infos wäre ich immer dankbar.
Ich hab jetgzt schon sehr lange Erfahrung mit Linux und ich muss sagen., dass ich das wesentlich lieber mag als Windows. Ich boote nur in Windows wenn ich unbedingt muss. Linux ist für mich wesentlich angenehmer. Auch vom Feeling her (Ich persönlich nutze Gnome).
Linux wichtige Infos:
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Als Betriebssystem ist es voll in Ordnung. Es bietet die meisten Funktionen, die man so braucht. Einfach googeln, es gibt fast alles.
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Für die Arbeit: Microsoft Office ist nicht installiert, dafür aber libreoffice. Das funktioniert fast genauso gut, ich verwende es täglich. D.h. von der Kompatibilität her sollte es passen. Einfach aufpassen, im .pptx-Format usw. zu speichern anstatt im .odp.
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Für Spiele: kp, kenn mich da nicht so aus. Kollegen meinten aber, das geht va. durch Steam undso mittlerweile sehr gut, läuft fast flüssiger als auf Windows.
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Sonstige Ratschläge: installier Debian, ist sehr benutzerfreundlich und schnell. Ubuntu war bei mir immer etwas langsamer und hat zuviel speicherplatz gefressen. Halte dich an die grafische konfiguration, v.a. am anfang weg von der kommandozeile. außer du findest einen guten ratgeber oder installierst nur ein paar einfache pakete. Kommandozeile ist nicht böse, aber lernbedürftig. V.a. heute kommt man fast ganz ohne aus. Ausprobieren: 'ne VM schadet nicht, ist aber nicht notwendig. LG
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- Ich bin kein Spieler, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass ein nicht für Linux gemachtes Spiel ohne Tüfteleien läuft.
- Non-issue. Du wirst nicht viel SW von Drittherstellern nutzen und wenn dann, um mit deren Cloud zu reden (e.g. Zoom)
- Installiere irgendeine Distro, z.b. in einer VM.
- Jede
- Just do it. Dualboot und VMs sind keine Schande. Nutze web-basierte Dienste für die Kommunikation mit Dritten (z.b google für msil, cal, office, …)
- (Vereinfachung) Entweder es (Hardware/Treiber, Software, …) funktioniert out-of-the-box oder gar nicht. Basteln ist leerreich, aber selten effizient. Eigentlich ist das ‘Übliche’ immer einfach.
- Der Paketmanager (App Store) ist dein Freund. Software auf anderem Weg zu installieren führt immer zu Mehraufwänden.
Ich bin kein Spieler, aber ich würde nicht davon ausgehen, dass ein nicht für Linux gemachtes Spiel ohne Tüfteleien läuft.
Manchmal geht das. Lutris ist ziemlich einfach zu bedienen. Man kann es also zumindest ausprobieren. Mit etwas Glück funktioniert das in der Standardkonfiguration.
Mit steams proton geht es nicht nur manchmal sondern sehr oft. Der steam deck läuft ja auch mit Linux und valve hat viel geld in die Hand genommen um das zu ermöglichen.
Ja, aber das ist eben nur für Steam. Auch, wenn die Plattform sehr viele Spiele beinhaltet.
Zur Not kommt halt Dual-Boot mit Win 10 drauf. Aber danke für eure Ratschläge.
Es lohnt sich zu lernen, wie man die Kommandozeile nutzt. Bei Linux ist die Grundidee, diese nicht vor dem Nutzer zu verstecken, sondern bewusst als mächtiges Werkzeug zugänglich zu machen und einzubinden. Als Einsteiger kommst du zum Glück heutzutage auch ganz gut ohne klar, aber viele der inneren Feineinstellungen von Linux lassen sich am besten darüber regeln und gerade wenn du online nach Hilfe suchst wirst du oft auf Befehle stoßen, die du in ein Terminal eingeben musst. Das ist ein bisschen so, wie man in Windows früher oder später auf die Registry stößt, wenn man Dinge verändern möchte.
Es gibt da ein tolles (und kostenloses) E-Buch von William Schott dazu, dass den Umgang anschaulich lehrt:
http://linuxcommand.org/tlcl.php
Damit wirst du Schritt für Schritt herangeführt und lernst auch nebenbei etwas über den Grundaufbau von Linux. Gerade am Anfang hat es mir sehr geholfen, einfache Aufgaben gleichzeitig vergleichend mit einem grafischen Programm und auf der Kommandozeile auszuführen. Also zB das Kopieren einer Datei von A nach B.
Ich empfehle dir auch explainshell.com. Dort kannst du einen Befehl reinkopieren und sie Seite zerlegt ihn in seine Bestandteile und erklärt dir was sie jeweils bewirken.
Anfangs auf jeden Fall ein dual boot setup beibehalten! Lieber Schritt für Schritt über viele Monate den Wechsel machen als plötzlich überfordert und frustriert zu sein und dann nicht mehr zurück zu können.
Sehr guter Hinweis. Davor graust es mich noch etwas, aber alles ist am Anfang neu.
Zu Punkt 2:
Die kannst Applikationen in ner isolierten Umgebung starten. Ich nutze firejail, wenn ich bspw Mal mit Skype mit nem Kunden reden muss.
Ansonsten ist das wsl eher ne App spezifische Sache, es gibt schließlich keinen speziellen “Schnüffel-Kanal” den man auf oder zu machen kann.
Linux selbst telefoniert nicht nach Hause - wohin auch?
Es gibt aber Applikationen, die Daten gern heim schicken. Das ist in Normalfall aber ein opt-in - bspw Firefox Telemetrie erlauben etcHast du da an etwas spezielles gedacht?
Absichern kann man sein System unter Linux prinzipiell sehr gut, aber das macht man eher am Server, wo immer die gleichen Programme/Dienste laufen und man ne Firewall entsprechend einrichten kann.
Du kannst dir sonst so ‘hardening’ Tutorials durchschauen, was man prinzipiell so alles machen könnte und vielleicht ist ja für dich was dabeiMein Hauptbedenken kommt ja von Windows, wie es gegen meinen Willen (und auch nachdem ich es wiederholt deaktiviert habe) immer und immer wieder Daten raus schickt.
Ich muss das alles über ein PiHole blocken. In der Richtung war mein Gedanke bzw. meine Hoffnung, dass Linux-Systeme schon built-in ermöglichen darauf installierte Drittsoftware ohne den Umweg über mein Netzwerk und Phiole gehen zu müssen.
Tut mir leid, dass ich mich da do unpräzise ausgedrückt habe.
Und zwar gehe ich nicht davon aus, dass das bei Linux Distros ein großes Thema ist, aber wäre dir (oder anderen) zufällig bekannt, ob gerade die populären Varianten wie etwa Ubuntu auch gerne ohne meine Einwilligung nach Hause telefonieren und Nutzerdaten “zu statistischen Zwecken” erheben ohne dass ich das effektiv unterbinden kann?
Soweit ich weiß, gibt es nichts, womit man auf System Ebene mit ner catch-em-all Option alle Drittanbieter Applikationen “sicher” machen könnte - mir würde auf die schnelle auch nichts einfallen, wie das technisch mit aktuellen Systemen möglich wäre.
Einzelne Apps aber isoliert in ner Sandbox laufen zu lassen, wo man ihnen nur die Berechtigungen (und Speicherpfade) gibt, die sie tatsächlich brauchen, gibt es durch eben bspw FireJail.
Wenn die App aber ins Internet muss und legitim mit eigenen Servern quatschen können muss, dann kann man nur schwer verhindern, dass da auch Informationen mitgeht, die man behalten möchte.
Entweder man baut sich dann spezifische Firewall Regeln (unter Umständen sogar Paket inspection notwendig) oder man sperrt die Applikation soweit ein, dass keine/kaum sinnvolle Information übermittelt werden kannWäre mir sehr recht, wenn mich hier jemand kürzlichen würde und was besseres vorschlagen kann, aber ich komm leider nicht auf mehr
Ne, ich bin dir schon super dankbar, dass du dein Wissen teilst. Es ging bisher ja auch über Firewalls und Pihole. Ich hatte nur gehofft, dass Linux da vielleicht systemseitig mehr Spielraum eröffnet von dem mir nichts bekannt war.
Natürlich sollen Anwendungen, die Internet brauchen auch ins Internet funken können. Mir geht es wirklich nur um Anwendungen, die als Datenkraken fungieren und z.B. Informationen über mein Nutzerverhalten, Anwendungen, System etc. ohne Nutzen für die Anwendung selbst und ohne mein Einverständnis etwa in die USA oder nach China senden. Aber dann wird dieses Problem mit Linux halt gelöst, wie ich es bisher mit Windows gelöst habe. Vielen Dank für deine Hilfe!
Ich greife mir ein paar Fragen heraus:
Wie stark kann ich ein Linux system dahingehend absichern, dass Software vom Drittsnbietern nicht ohne meinen Willen nach Hause telefoniert?
Bedenke, dass du bei Linux eine zusätzliche Absicherung hast, dadurch das die Maintainer des Packets deiner Distribution die Software in einigen/vielen/manchen Fällen guten kennen und daher das Ding nicht packetieren würden wenn es arg problematisch wäre was es tut.
Ich bin mir der Details gerade unsicher, aber weil du sagst dass du bock auf recherche Arbeit hast: Audacity (das ist ein Musik-Bearbeitungsprogramm) wurde mal das Entwickler Team von einer Firma eingestellt und dann haben die Telemetry versucht default anzumachen wenn ich mich richtig erinnere. Irgendwie sowas. Gabs einen großen Aufschrei, incl eines Audacity-Forks https://tenacityaudio.org/ das erstaunlicherweise immer noch aktiv entwickelt wird.
Jedenfalls weiß ich gar nicht wie der Zustand da ist: bspw hab ich audacity installiert und ich hab nicht so den plan, was da nach hause telefoniert.
Generell hab ich das auchmal bisschen versucht, so Programme stärker abzusichern, bspw dass nur bestimmte Programme außerhalb von ~/Download lesen dürfen und habs dann nicht weiter verfolgt, war mir zu viel Aufwand das zu fixen.
Welche Ressourcen könntet ihr mir empfehlen, um Linux besser kennenzulernen und seine Funktionsweisen zu verstehen? Ich bin bereit viel zu lesen, anzuschauen und in VMs auszuprobieren.
wenn du finanziell an ein gebrauchtes altes Thinkpad rankommst (X230 oder T400/T410 oder sowas?) würd ich empfehlen das zu kaufen und dann da direkt ein etwas anspruchsvolleres Linux zu installieren, bspw Archlinux. Das hab ich in meiner Jugend gemacht und dadurch viel gelernt. Heute nutze ich fedora, aber die Erfahrung damals bedeutet dass ich weiß wie ich Probleme fixen oder zumindest Daten retten kann. Über weihnachten oder so würde sich auch theoretisch sowas wie Linux From Scratch eignen, das sehr ausführlich dokumentiert ist. Aber zuerst archlinux probieren.
Gefühlt ist es ein großer unterschied das auf einem alten Thinkpad vs in VMs auszuprobieren. Ich hab bspw 2 so alte Laptops und dann war eines immer bisschen ein Testsystem und ein anderes ein Backup System. Hatte in dieser Zeit über längere Zeit unterschiedliche Distros und BSDs (OpenBSD!) ausprobiert bevor ich jetzt wieder bei Debian gelandet bin.
Heute ist mir Arch Linux zu viel aufwand, aber es ist schön zu wissen wie Sachen unter der Haube funktionieren.
Könnt ihr mir sonst vielleicht mit nützlichen Hinweisen oder Empfehlungen dienen, die einen Wechsel zu Linux erleichtern?
Das Arch Linux Wiki ist eines der großartigsten Dinge in der Linux Welt gefühlt. Allein schon wegen dieser großartigen “List of Applications” https://wiki.archlinux.org/title/List_of_applications
Und ein tipp: mach backups! Ich hab ein relativ simples System von 2 (verschlüsselten) Festplatten mit EXT4. Auf meinen Laptops gibts einen “sync” ordner deren Inhalt ich mit rsync auf die Festplatten (ohne --delete) synce und dann dort nochmal tarball Backups auf den Festplatten.
Kann aber auch sein dass ich die backup-programme falsch verstanden habe, muss ich mich nochmal einlesen. Jedenfalls war das “damals” absichtlich so gewählt (zusätzlich zu lokalem Backup auf den jeweiligen Laptops), aber es ist gehörig ineffizient was die zeit eines backups angeht.
Jedenfalls ist das tierisch günstig und energieeffizient: ich hab kein lokalen server der ständig strom braucht, keine cloud kosten, keine abhänigkeit an einen anbieter, hab vertrauen in die verschlüsselung, etc.
ah und diese idee mit den 2 verschiedenen laptops eignet sich btw auch für den sofort umstieg: z.B. einfach ubuntu zu installieren und das erstmal für paar monate zu nutzen ist sicherlich nicht verkehrt, hab ich auch gemacht und eignet sich super um das einzuschätzen.
Ich mein, das wird sowieso nich die letzte distribution sein und wenn du bock auf tech hast kannst du parallel dazu arch linux oder Linux From Scratch oder sonst was probieren und das kann dann auch paar monate dauern weil du ja den ubuntu rechner gut nutzen kannst für die wichtigen dinge.
(Wobei ich der vollständigkeit vermutlich noch sagen sollte dass das unheimlich viel zeit kostet. also es ist nett dieses wissen zu haben, aber man kann in der zeit auch viel politischen aktivismus machen oder sich in komplexe politische themen einarbeiten oder so. Tldr: Wähle weise wofür du deine zeit nutzt :D